Asbest im Altbau Bereich
Wie erkennt man Asbest?
Auf den ersten Blick lässt sich nicht feststellen, ob ein verwendetes Baumaterial Asbest enthält, aber es gibt einige Indizien, die auf Asbest hinweisen. So kann man sagen, dass mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit bei Gebäuden, die zwischen 1900 und 1993 gebaut worden sind, asbesthaltige Materialien verwendet wurden. Der Begriff Asbest bezeichnet eine Gruppe silikatischer Minerale, die durch ihre chemische Beständigkeit und Unempfindlichkeit gegen Hitze überzeugen.
Ob ein Bauteil asbesthaltige Baustoffe enthält, kann nur durch eine Untersuchung im Labor festgestellt werden. Sichtbares Anzeichen ist eine graue bis grau-grüne Färbung des Materials sowie eine faserige Struktur.
Eine weitere Möglichkeit Asbest zu erkennen sind die Bauteile selbst. Asbest wurde häufig als Dacheindeckung wie auf unserem Titelbild zu sehen verwendet. Weitere Einsatzorte waren Fassadenverkleidungen, aber auch Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Rohre und Nachtspeicheröfen. Bei Nachtspeicheröfen, die vor 1978 eingebaut wurden, findet sich Asbest in mehreren Bauteilen wie Isolator, Kernträgerplatte, Flanschdichtungen und in Dämmplatten als Hitzeschutz dienen. Anhand des Typenschildes am Nachtspeicherofen können Sie herausfinden, ob der Ofen asbesthaltige Materialien enthält. Eine Auflistung verschiedener Hersteller finden Sie HIER.
Baumaterialien, die Asbest enthalten können
Asbest wurde in vielen verschiedenen Baumaterialien verwendet, darunter:
- Dachpappen
- Dämmmaterial
- Brandschutzplatten
- Fliesenkleber
- Putze
- Spachtelmassen
- Wellplatten
- Wasserrohre
Welche Gesundheitsgefährdung besteht bei Asbest?
Die Gesundheitsgefahren von Asbest sind vielfältig. Asbestfasern können zu folgenden Erkrankungen führen:
- Asbestose: Eine chronische Lungenerkrankung, die zu Atemnot und einer eingeschränkten Lebensqualität führen kann.
- Mesotheliom: Ein bösartiger Tumor des Rippen- oder Bauchfells, der in der Regel tödlich verläuft.
- Lungenkrebs: Asbest ist ein starker Risikofaktor für Lungenkrebs.
- Kehlkopfkrebs
- Eierstockkrebs
Die Gefahr einer Asbestbelastung besteht vor allem bei Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten an Gebäuden, in denen asbesthaltige Bauteile enthalten sind. Bei diesen Arbeiten können Asbestfasern freigesetzt werden, die eingeatmet werden können.
Um sich vor einer Asbestbelastung zu schützen, sollten folgende Maßnahmen getroffen werden:
- Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten an Gebäuden, in denen asbesthaltige Bauteile enthalten sein könnten, nur von Fachkräften durchführen lassen.
- Bei Verdacht auf Asbestbelastung einen Sachverständigen hinzuziehen.
- Asbesthaltige Bauteile nicht selbst entfernen, sondern von Fachkräften ausbauen und entsorgen lassen.
Asbestentsorgung: Die Vorschriften
Die Entsorgung von Asbest ist in Deutschland streng geregelt. Asbesthaltige Abfälle dürfen nur von Fachunternehmen entsorgt werden.
Asbestentsorgung: Der Ablauf
Fachunternehmen für Asbestentsorgung sind darauf spezialisiert, asbesthaltige Baumaterialien fachgerecht zu entfernen und zu entsorgen.
Der Ablauf einer Asbestentsorgung ist in der Regel wie folgt:
- Das Fachunternehmen führt eine Vor-Ort-Besichtigung durch, um den Umfang der Arbeiten zu ermitteln.
- Das Fachunternehmen erstellt einen Entsorgungsplan, der die einzelnen Arbeitsschritte und Sicherheitsmaßnahmen festlegt.
- Das Fachunternehmen entfernt die asbesthaltigen Baumaterialien unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen.
- Das Fachunternehmen verpackt die asbesthaltigen Abfälle in staubdichten Big Bags.
- Das Fachunternehmen transportiert die asbesthaltigen Abfälle zu einer zugelassenen Deponie.
Asbestentsorgung: Die Kosten
Die Kosten für eine Asbestentsorgung hängen von der Art und Menge der zu entfernenden asbesthaltigen Baumaterialien ab. In der Regel liegen die Kosten für die Entsorgung einer Tonne Asbest bei 150 bis 300 Euro.
Fazit
Asbestentsorgung sollte nur von Fachunternehmen durchgeführt werden. Fachunternehmen sind auf die fachgerechte Entfernung und Entsorgung von asbesthaltigen Baumaterialien spezialisiert und verfügen über die erforderliche Ausrüstung und Ausbildung.
Rechtliches: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- und/oder Rechtsberatung dar.
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