Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Kosten und Nutzen eines Balkonkraftwerks
Die Frage, ob sich ein Balkonkraftwerk lohnt, kann man mit einem klaren JA beantworten, denn alles, was hilft unseren CO₂-Fußabdruck zu verringern ergibt Sinn. Man hat eine durchschnittliche Anfangs-Investition von ca. 1.000 € und verwendet man ein Balkonkraftwerk mit 600 Watt, dann hat sich diese kleine Anlage bereits nach 5 Jahren amortisiert. Nach 25 Jahren hat man knapp 5.000 € an Stromkosten eingespart. In Zukunft könnte diese Bagatellgrenze auf 800 Watt angehoben werden.
In den Niederlanden ist es bereits so, dass Stromzähler rückwärtslaufen, also alles, was an Strom durch das Balkonkraftwerk erzeugt wird, dreht den Stromzähler zurück. Leider ist es in Deutschland diese doch sehr einfache Art, um den selbst erzeugtem Strom zu nutzen nicht ganz so einfach. Wer einen besonders alten Stromzähler nutzt, der über keine Rücklaufsperre verfügt, muss diesen durch den Energieanbieter austauschen lassen. Macht man das nicht, so ist dies in Deutschland ein Straftatbestand!
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erläuterte, dass der bürokratische Aufwand für Bürgerinnen und Bürger in Deutschland absurd hoch ist. Man sei gegenwärtig auf dem Weg Erleichterungen zu schaffen, unter anderem auch, dass sich Stromzähler rückwärts drehen dürfen, betonte Herr Habeck. Wann es so weit ist, steht aber noch in den Sternen. Es wäre aber ein Signal, den Bürgern nicht unnötige Stolpersteine in den Weg zu legen.
Darf ich zwei Balkonkraftwerke betreiben?
Im Grunde dürfen Sie so viele Balkonkraftwerke betreiben, wie Sie möchten, aber die Gesamtleistung darf die 600 Watt nicht überschreiten. Wenn Sie über die 600 Watt kommen, spricht man nicht mehr von einem Mini-Kraftwerk.
Es ist unerheblich, wie viel Strom das Balkonkraftwerk erzeugt, eine Anmeldepflicht beim Netzbetreiber sowie im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur besteht. Die Anmeldung können Sie kostenlos selbst durchführen oder Sie beauftragen eine Elektrofachkraft, der die Anmeldung dann im Rahmen der Arbeitsrichtlinie VDE-AR-N4105:2018-11 durchführen kann.
Die Module selbst können also mehr als 600 Watt Strom erzeugen, ausschlaggebend ist der Wechselrichter, der nicht mehr als 600 Watt einspeisen darf.
Warum gibt es die 600 Watt Begrenzung?
Der Anspruch war, diese Mini-Balkonkraftwerke möglichst in allen Gebäuden (neuen und alten) möglich zu machen. Die Begrenzung wurde deshalb auf 600 Watt gelegt, um eine Überhitzung der Einspeisesteckdose zu verhindern. Im schlechtesten Fall könnte eine Überhitzung zu einem Wohnungsbrand führen.
Gibt es Förderungen für Balkonkraftwerke?
Von der BAFA gibt es aktuell (06. März 2023) für Balkonkraftwerke keine Förderungen, was sich aber in Zukunft ändern kann. Zahlreiche Städte und Gemeinden haben aber eigene Fördermittel. Hier ist es sinnvoll, sich vorab bei der zuständigen Behörde zu informieren. Hier einige Städte aus der Metropolregion Rhein-Neckar, die Förderungen anbieten.
- Weinheim – Unter dem Punkt Balkonmodule finden Sie die Förderung und wie Sie diese beantragen können. 50,- € je Modul (max. 2 Stück).
- Schwetzingen – Das Förderprogramm KlimaIMPULS startete am 01. März 2021. Hier ist eine Förderung von bis zu 300,- € jedoch maximal 30 % der Anschaffungskosten möglich.
- Heidelberg – Förderbaustein PV Anlagen. 50 % der Anschaffungskosten (maximal 750,- €). Besitzer des Heidelberg-Passes erhalten bis zu 1450,- € bei einem Eigenanteil von 50 €.
Weitere Städte, wie z. B. Mannheim, bieten ebenfalls Förderungen an. Am besten ist es, sich direkt bei der Stadt oder Gemeinde zu informieren. Die Stadt Mannheim hatte für Balkonkraftwerke ebenfalls ein Förderprogramm, wo aber bereits die Fördermittel ausgeschöpft sind.
Rechtliches: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- und/oder Rechtsberatung dar.
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